Der Baptist Johann Gerhard Oncken war mit der Sonntagsschularbeit, die er in Hamburg zusammen mit dem lutherischen Pastor der Dreieinigkeitskirche in St. Georg in Hamburg aufbaute, ein entscheidender Impulsgeber für Johann Hinrich Wichern und sein diakonisches Wirken. Ohne Oncken und die von ihm aus England mitgebrachte Sonntagsschule hätte es vielleicht die berühmte Rede Wicherns 1848 auf dem Kirchentag in Wittenberg gar nicht gegeben, die als Startschuss für die moderne Diakonie gilt.

Was hat sich nicht alles in den zurückliegenden 75 Jahren verändert? In unserer Gesellschaft, in unserem Wertesystem, und ebenso im Diakoniewerk Kirchröder Turm. In der Geschichte der Diakonie gibt es allerdings einen sich nicht verändernden Dauerauftrag: Sich um Menschen zu kümmern, die auf der Verlierer- statt auf der Siegerseite des Lebens stehen.

 

Der Evangelist Lukas hat in seinem Evangelium eine Beispielgeschichte überliefert, die Jesus erzählt hat, als er in einem Gespräch gefragt wurde, wie das Gebot der Nächstenliebe zu verstehen sei. (Lk 10,30-37): „Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.“

Gerne erinnere ich mich an die Geschichten älterer Gemeindemitglieder über die Gründung des Evangelisch-Freikirchlichen Sozialwerks Hannover e. V., die sie mit mir während meiner Zeit als Pastor der EFG Hannover-Walderseestraße geteilt haben. Was ich von ihnen über den Pioniergeist der Gründerväter und -mütter gehört habe, hat mich bewegt, inspiriert und zugleich auch herausgefordert.

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